Ur-Düfte für Babys

Urdüfte beziehen sich auf die Gerüche, mit denen Babys von Geburt an vertraut sind oder die sie instinktiv als sicher und beruhigend empfinden. Am Anfang des Lebens machen Kinder natürliche, angeborene olfaktorische Erfahrungen, vor allem mit dem Geruch der mütterlichen Haut und der Muttermilch. Dieser Duft ist für das Neugeborene wichtig und stark mit Geborgenheit und Nahrung verbunden. Auch der individuelle Geruch des Babys selbst spielt eine Rolle für Bindung und Wohlbefinden. Babys bevorzugen in der Regel neutrale oder sehr milde, natürliche Gerüche gegenüber starken Parfüms oder künstlichen Düften. Beim Streicheln und Berühren verwenden wir bewusst neutrale Massageöle, das sind reine, unparfümierte Pflanzenöle: z.B. Mandelöl, Jojobaöl oder Sonnenblumenöl in Bio-Qualität. Für Neugeborene und sehr junge Säuglinge (unter 6 Monaten) sind ätherische Öle generell nicht empfohlen, so bleibt der Fokus auf der Berührung und den natürlichen Körpergerüchen der Eltern. In der Babymassage geht es nun mal darum, eine Umgebung der Geborgenheit, Liebe und Sicherheit zu schaffen. Das Einbeziehen von Urdüften kann diesen Prozess auf verschiedene Weisen unterstützen.

Werkzeuge der Schöpfung

"Urdüfte" weisen wohl auf eine Verbindung zu grundlegenden Elementen des Lebens, der Erde oder dem Ursprung der Dinge hin. Eltern verkörpern diese Düfte und geben sie an ihre Kinder durch Berührungen weiter. So werden die Hände Werkzeuge der Schöpfung, des Nährens und der Berührung. Durch sanftes Reiben und Berühren werden ursprüngliche Düfte aufgenommen. Der Geruch eines Neugeborenen, der Geruch des Spiels, des Essens oder einfach die Anwesenheit, gehen so tief in Erfahrungen und Erinnerungen ein. Ich liebe die Aromen des Ursprungs, denn sie rufen eine tiefe, instinktive Resonanz in uns hervor. Urdüfte sind selten aufdringlich, sondern eher hautnah und entwickeln sich oft im Laufe des Tages auf der Haut. Das Gefühl der Verbundenheit mit der Natur und unseren eigenen Wurzeln vermittelt weniger ein Accessoire als vielmehr ein olfaktorisches Erlebnis. Babys erkennen ihre Bezugspersonen (insbesondere die Mutter) am Geruch. Starke oder künstliche Düfte können diesen natürlichen Geruch überdecken und die natürliche Bindung sowie das Gefühl der Sicherheit beeinträchtigen. Der Geruch der Mutter ist ein wichtiger Trost- und Sicherheitsfaktor.

Natürliche Komponenten

  • Lavendel fein (Beruhigend, schlaffördernd)
  • Kamille (angstlösend, geborgenheitsfördernd)
  • Rose (pflegend, Beruhigung bei Unruhe)
  • Ringelblumen (entzündungshemmend, Wundheilung)
  • Malve (schützend und reizmildernd)
  • Melisse (entspannend, krampflösend)
  • Mandarine (freundlich, angstlösend)
  • Orange süß (Fröhlich, stimmungsaufhellend)
  • Mandelöl (hautpflegend, feuchtigkeitsspendend)

Manche Blüten wie Kamille oder Immortelle haben überraschend erdige oder heuartige Untertöne. Naturdüfte niemals direkt auf die Haut eines Säuglings oder Babys. Eltern können geeignete Duftwasser (Hydrolate) oder durch Reibung von Blüten und Blättern zwischen den Händen geeignete Düfte aufnehmen. Überflüssige Duftstoffe bergen Risiken für Haut- und Atemwegsreizungen und können die natürliche Geruchskommunikation stören.

 

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