Farben haben eine physische, psychologische und emotionale Wirkung. Wir nehmen Farben über das Sehen wahr und dabei wirken sie auf unseren Körper. Alle Farben haben unterschiedliche Wellenlängen und deshalb beeinflussen sie die Atmung, den Puls und das Nervensystem. Wenn in der Schwangerschaft das Licht durch die Bauchdecke dringt, dann schwebt das Baby in einer leuchtend roten, warmen Wolke. Deshaln wickeln Hebammen Neugeborene schon seit Uhrzeiten in rote Tücher ein. Kurz nach der Geburt können Babys einige Farben wahrnehmen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Neugeborene am besten die Farbe Rot, gefolgt von Gelb und Grün sehen können und sich mit Blau eher schwierig tun. Die Lieblingsfarbe von Neugeborenen ist Rot, sie kennen die Farbe von der durchbluteten Bauchwand. Die Welt von Babys wird ab etwa dem dritten Lebensmonat so richtig bunt. Ähnliche Farben können sie am Anfang noch nicht so gut unterscheiden, aber bis zum Beginn des sechsten Lebensmonats können Babys Farbunterschiede immer besser erkennen.
Das geheimnisvolle Leuchten
Deutlich reagieren Babys in den ersten Lebenswochen auf Hell-Dunkel Kontraste. Das Schwarz-Weiß-Sehen regt das Babygehirn besonders an. Das Weiß, reflektiert das Licht vollkommen und das Schwarz nimmt das gesamte Lichtspektrum auf. In den ersten Lebensmonaten wirken intensive, kräftige Kontrastfarben anregend, besonders Struktur und Regelmäßigkeit in jeder Form- und Farbgebung.
Nach der Geburt können Säuglinge Kontraste erkennen, wie das Schwarz-Weiß-Sehen. Das Rot-Grün-Sehen entwickelt sich zuerst, bereits ein paar Tage nach der Geburt. Ab dem 4. Monat können ähnliche Farben unterschieden werden, wie das Blau-Grün- oder Orange-Rot-Sehen. Das Blau-Gelb-Sehen entsteht ab etwa dem 6. Lebensmonat. Danach wird die Farbwahrnehmung immer exakter, ab dem 1. Lebensjahr kann das Baby ein breites Farbspektrum wahrnehmen. Bei zarten Pastelltönen dauert die Unterscheidungsfähigkeit bis in die Pubertät hinein.
Die Lieblingsfarben der Kleinen sind Lila, Orange und Blau. Braun und Grau bevorzugen Babys eher weniger. Bis zum 4. Lebensjahr ist die Farbwirkung für beide Geschlechter gleichwertig. Eine Farbzuordnung wie Blau für Jungs und Rosa für Mädchen stammt von der Außenwelt. Rosa zum Beispiel ist eine Farbe, die farbpsychologisch auf alle Babys beruhigend wirkt.
Farbwirkung
Warme Farben
Fröhlich, Beruhigend |
Kalte Farben
Traurig, Belebend |
Helle Farben
leicht, freundlich, unauffällig, beruhigend |
Dunkle Farben
schwer, aufdringlich, auffällig, signalisierend |
Grundsätzlich weiß man:
- Das Grün der Natur wirkt heilend und entspannend
- Das Blau des Himmels beruhigend und kühlend
- Brauntöne vermitteln Geborgenheit und Erdverbundenheit
- und Rot und Rosa wirkt beruhigend
Spiel: "Farben spüren"
Wähle verschiedene Gegenstände, Spielzeuge oder Stoffsäckchen in verschieden Farben. Gebt den Babys jeweils einen farbigen Gegenstand in die Hand. Die Aufgabe ist zu spüren was wahrgenommen wird. Wo spüren Eltern diese Farbe bei ihrem Kind. Dieses Spiel schult die Wahrnehmung und den intuitiven Zugang zu Farben. Und vielleicht entdecken Eltern eine neue Lieblingsfarbe für sich oder für ihr Kind. Bei diesem Spiel werden wir feststellen, dass wir unterschiedlich auf Farben reagieren.
- Ist die Farbe angenehm?
- Wie ist die Atmung der Kinder?
- Welche Gefühle haben wir als Eltern?
- Wie fühlt sich die Farbe an?
Die Wirkung auf die Gefühlswelt
Sanfte Farben und Pastelltöne strahlen Ruhe aus und helfen sich zu entspannen und harmonisieren die Atmosphäre. Intensive Farben aktivieren, beleben und heitern auf. Sie wirken anziehend und ziehen die Aufmerksamkeit an. Helle Farben wirken leicht und eignen sich für kleine Räume. Dunkle Farben können düster und drückend wirken aber machen große Räume gemütlicher. Warme Farben vermitteln Gemütlichkeit und wirken aktivierend, sie sind daher für Gruppenräume gut geeignet. Kalte Farben wirken nicht so gemütlich, haben aber eine entspannende und beruhigende Wirkung.
Schließt einmal eure Augen…
- Denkt an ein kräftiges sattes blau
- Stelle dir den blauen Himmel vor
- Und schaue noch einmal in Gedanken auf das weite blaue Meer hinaus
- Und drehe dich in Gedanken um, und stelle dir ein knalliges Rot vor
- Stelle die einen großen Strauch mit roten Rosen vor..
- Spürt ihr etwas?
Schon das Visualisieren von Farben verändert die Stimmung in uns, Positive oder Negative. Deshalb sind sie für die Entwicklung eines Kindes besonders wichtig.