„Tummy times“ für Zwerge

»Tummy Time« bedeutet übersetzt »Bauchzeit«. Der Begriff kommt aus der Säuglingspflege, hier liegen Babys in aktiven Wachphasen auf dem Bauch in Bauchlage. In der Bauchlage müssen Babys ihren Kopf heben und halten, um ihre Umgebung zu erkunden. Dies stärkt die entscheidenden Muskeln in Nacken und Rücken, die später für das Sitzen, Krabbeln und Laufen unerlässlich sind. Babys stützen sich in der Bauchlage auf ihre Arme und Hände ab, was die Muskeln kräftigt und hilft Kindern außerdem eine bessere Kontrolle über ihren Kopf zu entwickeln. Sie lernen, ihr Gewicht von einer Seite auf die andere zu verlagern, denn durch die Bewegungen in der Bauchlage werden Koordination und Gleichgewichtssinn geschult. Es ist immer wichtig, die Signale der Babys zu beachten. Wenn sie unruhig werden oder zu weinen beginnen, beenden wir die Übung und ermutigen Eltern, es bei Bedarf später erneut zu versuchen. Geduld, Freude und Regelmäßigkeit sind der Schlüssel!

Begleiten und Unterstützen

Manche Eltern sind unsicher, wie sie die Bauchlage richtig und sicher gestalten können. In unseren Kursstunden bekommen sie Anregungen und können Fragen stellen. Sie lernen verschiedene Techniken kennen, die sie dann auch zu Hause anwenden können, um die Tummy Time im Alltag abwechslungsreich zu gestalten. Nicht jedes Baby mag jede Position gleich gerne. Durch die Vielfalt an Unterstützungsmöglichkeiten (auf dem Bauch der Eltern, auf der Decke, über der Handtuchrolle, auf dem Keil- oder Stillkissen, etc.) erhöht sich die Chance, dass die Babys eine Position finden, in der sie sich wohlfühlen und länger in der Bauchlage verweilen können. Ich habe für meine Babykurse selbstgemachte Nackenrollen, aufgerollte Tücher, Keil-, Knochen- und Stillkissen, die ich den Babys bei Bedarf als Unterstützung anbiete. Manche Übungen eignen sich besser für Neugeborene, andere für Babys, die schon etwas mehr Kopfkontrolle haben. Im Kurs können wir flexibel auf die unterschiedlichen Entwicklungsstände eingehen. Wenn ein Baby in einer Position frustriert ist, wechseln wir sanft zu einer anderen, dass soll die positive Assoziation mit der Bauchlage aufrecht erhalten.

Handtuchrolle und Co.

Handtuchrollen und Kissen bieten eine leichte Erhöhung, die es den Babys erleichtern, den Kopf anzuheben und sich auf die Unterarme zu stützen. Ein großes, fest gerolltes Tuch (oder eine kleine, feste Decke) sollte nicht zu dick sein, eher klein und fest, damit sie nur den Bereich unter den Achseln bzw. Brustkorb stützt. Ein Baby vorsichtig bäuchlings über die Rolle legen, sodass die Rolle unterhalb der Achseln und auf Brustkorbhöhe liegt. Die Arme sollten vor der Rolle sein, idealerweise mit den Ellenbogen unter den Schultern und die Hände offen. Die Beine können entweder gestreckt sein oder leicht angewinkelt, je nachdem, was dem Baby bequemer ist. Achtet darauf, dass die Hüften nicht zu hoch sind. Eltern können Babys sanft unter den Achseln halten, um ihnen Stabilität zu geben und zu verhindern, dass sie nach vorne rollen oder mit dem Kopf auf die Unterlage fallen. Helft bei Bedarf Kindern ihre Arme so zu positionieren, dass die Ellenbogen unter den Schultern sind und die Unterarme flach auf der Unterlage liegen. Stillkissen sind aufgrund ihrer weichen, umschließenden Form beliebt und bieten eine größere, bequemere Unterlage. Wir lassen ein Baby nie unbeaufsichtigt und wenn ein es weint, sich beschwert oder sich offensichtlich unwohl fühlt, beenden wir die Übung. Die Bauchlage soll mit positiven Erfahrungen verknüpft sein. Lobt als Kursleiter immer wieder die Babys und ihre Eltern für jeden kleinen Fortschritt!

Neue Perspektiven und sensorische Erfahrungen

In unseren Babykursen ist es unerlässlich, dass wir die Bauchlage attraktiv gestalten, indem wir Spielaktionen vorbereiten und Eltern mit ihren Babys sprechen, flirten und auf Augenhöhe im Blickkontakt bleiben. Die Kinder sollten niemals unbeaufsichtigt in der Bauchlage sein und die Dauer der Übungen wird allmählich verlängert. Ich starte mit kurzen Einheiten von 3-5 Minuten. Für Babys mit einer Verspannung der Nackenmuskulatur (Schiefhals) kann die Bauchlage in Kombination mit entsprechenden Übungen helfen, die Muskulatur zu lockern. Der sanfte Druck auf den Bauch in der Bauchlage kann die Verdauung anregen und bei Blähungen schmerzlindernd wirken.

Ich habe eine Übersicht als Druckvorlage erstellt. Diese ist für mich nützlich, da ich mehrere Babykurse wöchentlich habe und die Übersicht zur jeweiligen Stundenplanung hefte. Bitte beachtet, dass die Verwendung ausschließlich für nicht-kommerzielle, bildungsbezogene Zwecke erlaubt ist. Diese Druckvorlage wurde erstellt, um Kursleitungen im Familienbildungsbereich zu unterstützen. Sie darf kostenlos heruntergeladen, ausgedruckt und für Arbeit mit Eltern, sowie im nicht-kommerziellen privaten Kontext verwendet werden. Jegliche kommerzielle Nutzung, oder Weitergabe außerhalb des genannten Rahmens ist untersagt (vor allem für den Fort- und Weiterbildungsbereich).

Mali's Freebie | 20 „Tummy times“ im Babykurs

Auf dem Bauch liegend sehen Babys die Welt aus einem anderen Blickwinkel. Das motiviert sie, den Kopf zu heben und ihre Umgebung zu erkunden. Der Kontakt mit verschiedenen Oberflächen ermöglicht neue taktile und sensorische Erfahrungen. Die Kinder erhalten eine andere Art der visuellen Stimulation, die für die Entwicklung ihres Sehvermögens wichtig ist. Alle Bauchlage-Übungen stärken die Nacken- und Rückenmuskulatur, es gibt aber doch leicht unterschiedliche Schwerpunkte. Zum Beispiel fördert die Bauchlage auf der Rolle oder einem Ball das Gleichgewicht und die Gewichtsverlagerung auf eine andere Weise als die flache Bauchlage.

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