Im Schneckenhaus

Ich bin gerade im Schneckenfieber und habe bemerkt, dass ich dieses faszinierende kleine Geschöpf noch gar nicht als Thema in meinem Blog hatte. Dabei merke ich gerade, dass es so perfekt geeignet ist, um sie mit Babys und Kleinkindern in Baby-, Sing- oder Spielgruppen zu entdecken. Schnecken sind eine wundervolle Möglichkeit, den Kleinsten die Natur näherzubringen, denn Schnecken sind langsam und für kleine Kinder gut zu beobachten. Wir können sehen, wie sich die Schnecke bewegt, wie sie ihr Haus trägt, ihre Fühler bewegt und vielleicht sogar, wie sie frisst. Das Anfassen einer Schnecke (unter Anleitung und Vorsicht, natürlich!) spricht den Tastsinn an, die Kinder können die Textur des Schneckenhauses erfahren und lernen, vorsichtig mit kleinen Lebewesen umzugehen.

Wo wohnt die Schnecke

Das Thema Schnecken wirft viele Fragen auf: "Wo wohnt die Schnecke?", "Was frisst sie?", "Warum ist sie so langsam?". In der Gruppe können diese Fragen besprochen und spielerisch beantwortet werden.

Landlebende Schnecken, die wir am häufigsten sehen, wie zum Beispiel Garten-, Weinbergs- oder Nacktschnecken. Sie bevorzugen feuchte, schattige Bereiche und sind oft in:

  • Gärten und Parks
  • Wäldern (besonders Laubwälder)
  • Wiesen und Feldern
  • Unter Steinen, Holz, Laub oder in Erdspalten
  • An feuchten Mauern und Felsen Sie sind meist nachtaktiv oder bei feuchtem Wetter unterwegs, da sie Trockenheit nicht gut vertragen.

Süßwasserlebende Schnecken leben in Flüssen, Teichen, Seen und Sümpfen. Sie haben sich an das Leben im Süßwasser angepasst und sind ein wichtiger Bestandteil dieser Ökosysteme.

Meereslebende Schnecken leben sich in Ozeanen, hier gibt es die größte Vielfalt an Schneckenarten. Sie bewohnen unterschiedlichste marine Ökosysteme, von Korallenriffen über den Meeresboden bis hin zu den Küstenbereichen. Einige leben auf Felsen, andere graben sich in den Sand oder leben auf Algen.

Die meisten Schnecken ernähren sich von Pflanzenmaterial, wobei es hier Vorlieben gibt: Nacktschnecken sind für ihre Vorliebe für zarte, saftige Blätter bekannt, wie z.B. Salat, Kohl, junge Keimlinge, Erdbeeren, Hostas, aber auch Gemüse wie Karotten und Früchte wie Tomaten und Melonen. Einige Kräuter wie Basilikum und Petersilie sind bei Schnecken beliebt, während andere (z.B. stark duftende Kräuter wie Lavendel oder Bärlauch) eher gemieden werden. Einige Schneckenarten fressen auch Aas, also tote Tiere und es gibt Schneckenarten, die sich von anderen Tieren ernähren. Dazu gehören zum Beispiel einige heimische Raubschnecken, die Regenwürmer, Insektenlarven und sogar andere Schnecken oder deren Eigelege fressen.

Die Langsamkeit der Schnecke ist kein Zufall, sondern das Ergebnis ihrer einzigartigen Fortbewegungsweise. Schnecken bewegen sich mit ihrem muskulösen "Fuß" fort. Dieser Fuß kriecht nicht wie ein Bein, sondern erzeugt wellenförmige Kontraktionen, die von hinten nach vorne über die Sohle laufen. Jede Welle hebt einen kleinen Teil des Fußes an, schiebt ihn nach vorne und setzt ihn wieder ab. Um sich fortzubewegen, müssen Schnecken eine Schleimspur produzieren, auf der sie gleiten. Dieser Schleim ist essenziell, um Reibung zu reduzieren und sich auch an rauen oder vertikalen Oberflächen (wie Wänden oder Ästen) festhalten zu können. Im Gegensatz zu Tieren mit Skelett und Gelenken, die schnelle, ruckartige Bewegungen ausführen können, fehlt den Schnecken diese Struktur. Ihr weicher Körper ist auf diese schleichende Bewegung angewiesen.

Funfacts über Schnecken

Schnecken haben bis zu 40.000 Zähne! Diese winzigen Zähne sitzen auf einer speziellen Zunge, der sogenannten Radula. Damit beißen sie nicht, sondern raspeln und zerkleinern ihre Nahrung, um sie in den Mund zu befördern.

Ihr Schleim ist ein wahres Wundermittel. Der Schleim, den Schnecken hinterlassen, ist nicht nur für die Fortbewegung essenziell und schützt sie vor Verletzungen auf rauem Untergrund, sondern wirkt auch antibakteriell. Das heißt, er hilft den Schnecken, sich vor Krankheiten zu schützen.

Die meisten Schnecken sind Zwitter. Das bedeutet, sie besitzen sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane. Trotzdem benötigen die meisten Arten einen Partner zur Fortpflanzung. Ein besonders seltenes Phänomen ist der sogenannte "Schneckenkönig" – eine Schnecke, deren Gehäuse sich linksherum statt wie üblich rechtsherum windet.

Schnecken können monatelang ohne Nahrung auskommen. Wenn die Bedingungen ungünstig werden, zum Beispiel bei Trockenheit oder Kälte, können viele Schneckenarten in eine Art Starre Sommer- oder Winterruhe fallen. Sie ziehen sich in ihr Gehäuse zurück und verschließen den Eingang mit einem Schleimpfropfen (Epiphragma), um sich vor Austrocknung zu schützen.

Schnecken sind "im Schneckentempo" unterwegs, aber für ihre Lebensweise ist diese Geschwindigkeit völlig ausreichend. Größere Gehäuseschnecken sind relativ langsam und schaffen je nach Bedingungen etwa 5 bis 15 Zentimetern pro Minute. Gartenschnecken sind etwas schneller unterwegs, sie können bis zu 7 Zentimeter pro Minute zurücklegen. Nacktschnecken können sogar einen Aktionsradius von bis zu 15 Metern pro Nacht haben können, wenn sie auf Futtersuche sind.

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